Sicherheitsbeauftragter Schulung – Einblick in Teil 1
- Max Hüfner

- 18. Jan. 2010
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 3 Stunden
Die regelmäßigen Seminare der Berufsgenossenschaften gehören für viele Betriebe zum festen Bestandteil der Arbeitsschutzpraxis. Auch bei uns ist die Teilnahme an solchen Schulungen wichtig, um Gefährdungen zuverlässig zu erkennen und den Alltag auf Baustellen wie in Werkstätten sicher zu gestalten. Im November 2010 nahm unser Mitarbeiter Martin Otto am ersten Teil der Sicherheitsbeauftragter Schulung teil. Die folgenden Einblicke dokumentieren Inhalte, Grundlagen und Erfahrungen aus Unternehmenssicht.
Was macht ein Sicherheitsbeauftragter im Betrieb?
Sicherheitsbeauftragte unterstützen im Arbeitsalltag dort, wo Gefährdungen entstehen oder sich Abläufe verändern. Sie kennen die örtlichen Gegebenheiten, die unterschiedlichen Gewerke und typische Risiken von Arbeiten auf Leitern über staubintensive Tätigkeiten bis hin zum Umgang mit Maschinen oder Transportwegen.
Die Aufgaben umfassen unter anderem:
Hinweise auf sicherheitsgerechtes Verhalten im Team
Mitwirken bei der Gefährdungsbeurteilung
Beobachten von Arbeitsabläufen und Melden von Auffälligkeiten
Unterstützung bei Unterweisungen, vor allem bei neuen Kollegen
Austausch mit Führungskräften und Fachkräften für Arbeitssicherheit
Damit entsteht eine wichtige Schnittstelle zwischen täglicher Praxis und den Anforderungen der Berufsgenossenschaften.
Inhalte der Sicherheitsbeauftragter Schulung (Teil 1)
Die Sicherheitsbeauftragter Ausbildung ist modular aufgebaut. Teil 1 vermittelt Grundlagen, die für alle Branchen gelten und sich eng an den Vorgaben der DGUV orientieren. Im Seminar im Jahr 2010 standen folgende Themen im Mittelpunkt:
Einführung in den Arbeitsschutz
Behandelt wurden grundlegende Pflichten nach DGUV Vorschrift 1 sowie typische Gefährdungsfaktoren. Dazu gehören physische Belastungen, Stolperstellen, Lärm, Gefahrstoffe oder technische Risiken. Ziel war ein gemeinsames Verständnis dafür, wie Unfälle entstehen und wie sie verhindert werden können.
Aufgaben & Grenzen des Sicherheitsbeauftragten
Die Rolle ist beratend angelegt. Ein Sicherheitsbeauftragter ersetzt weder Führungskräfte noch die Fachkraft für Arbeitssicherheit. Im Seminar wurde klar herausgearbeitet, wie Hinweise gegeben werden können, ohne in Verantwortlichkeiten anderer einzugreifen.
Grundlagen der Gefährdungsbeurteilung
Anhand praktischer Beispiele wurde gezeigt, wie Situationen strukturiert bewertet werden. Dazu gehören Erkennen von Risiken, Einschätzung der Eintrittswahrscheinlichkeit und Ableitung geeigneter Maßnahmen.
Unterweisung und Kommunikation
Vermittelt wurde, wie sicherheitsrelevante Hinweise verständlich im Team platziert werden. Besonders in handwerklichen Gewerken spielen klare, einfache Botschaften eine wichtige Rolle.
Zusammenarbeit mit der Berufsgenossenschaft
Da die Schulung durch die BG durchgeführt wurde, gab es einen umfassenden Überblick über Meldepflichten, Ansprechpartner und den Nutzen der Präventionsleistungen.
Diese Inhalte bilden die Grundlage dafür, im Betrieb verlässlich zu agieren und Sicherheitskultur im Alltag zu verankern.
Gesetzliche Grundlagen nach DGUV & Arbeitsschutzgesetz
Die Sicherheitsbeauftragter Schulung stützt sich auf zwei wesentliche Ebenen:
Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG): Regelt umfassende Pflichten des Arbeitgebers, insbesondere zu Unterweisung, Gefährdungsbeurteilung und Prävention.
DGUV Vorschrift 1: Definiert im Detail, ab welcher Unternehmensgröße ein Sicherheitsbeauftragter zu bestellen ist, welche Aufgaben dieser übernimmt und wie die Berufsgenossenschaft unterstützt.
Ergänzend spielen branchenspezifische Regeln (z. B. TRBS, Gefahrstoffverordnung, Technische Regeln der BG) eine Rolle. Schwerpunkt der Schulung war das sichere Einordnen dieser Regelwerke in den eigenen Arbeitskontext.
Ablauf des Seminars aus Unternehmenssicht
Die Seminarstruktur war kompakt und praxisnah. Für unsere Mitarbeitenden stellte der Aufbau eine gute Möglichkeit dar, alltägliche Erfahrungen mit fachlichem Hintergrundwissen zu verbinden.
Der Tagesablauf gliederte sich in:
theoretische Einführung durch die Dozenten der BG
Gruppenarbeiten und Fallbeispiele
Analyse typischer Gefährdungssituationen aus dem Handwerk
Diskussion realer Situationen aus dem betrieblichen Alltag
Abschlussgespräch zu persönlichen Erfahrungen
Der Ansatz war bewusst handlungsorientiert. Viele der Beispiele stammten aus Baustellen und Werkstätten, sodass ein direkter Bezug zum eigenen Arbeitsplatz hergestellt werden konnte.
Vorteile der Qualifikation für den Betrieb
Die Sicherheitsbeauftragter Qualifikation stärkt nicht nur rechtliche Sicherheit, sondern verbessert die alltägliche Zusammenarbeit.
Aus unserer Perspektive zeigen sich die Vorteile vor allem in folgenden Punkten:
Risiken werden früher bemerkt und angesprochen
Unterweisungen laufen strukturierter
Neue Mitarbeiter erhalten klare Hinweise zu sicheren Abläufen
Projektleiter werden im Alltag entlastet
Schnittstellen zur Fachkraft für Arbeitssicherheit funktionieren reibungsloser
Ein qualifizierter Sicherheitsbeauftragter wirkt dadurch direkt auf die Qualität der Arbeitsprozesse und die Sicherheit auf Baustellen ein.
Pflichten und Verantwortlichkeiten im Überblick
Obwohl die Rolle keine Weisungsbefugnis beinhaltet, trägt der Sicherheitsbeauftragte klare Aufgaben:
Beobachten: Arbeitsbereiche regelmäßig im Blick behalten
Informieren: Hinweise zu sicheren Abläufen geben
Unterstützen: bei Unterweisungen, Einweisungen und Gefährdungsbeurteilungen
Dokumentieren: Auffälligkeiten und Verbesserungsvorschläge melden
Mitwirken: an Besichtigungen durch BG oder Aufsichtspersonen
Diese Verantwortung ist Teil einer funktionierenden Arbeitsschutzorganisation und bildet ein wichtiges Element für sichere Abläufe.


