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Ladungssicherung Unterweisung – Einblick in unsere praxisnahe Schulung

  • Autorenbild: Martin Otto
    Martin Otto
  • 28. Nov. 2014
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: vor 3 Stunden

Sichere Transporte gehören im Baustellenalltag selbstverständlich dazu. Im Rahmen einer internen Ladungssicherung Unterweisung haben unsere Mitarbeiter die gesetzlichen Grundlagen, technische Anforderungen und praxisgerechten Methoden aufgefrischt und vertieft. Der Schwerpunkt lag auf der Anwendung im täglichen Umgang mit Firmenfahrzeugen und Transportmaterialien was ein Bereich ist, der im Baugewerbe eine besondere Verantwortung trägt.


Die Schulung wurde am eigenen Transportfahrzeug durchgeführt. Dadurch konnten typische Situationen aus unserem Arbeitsalltag direkt besprochen und unter realen Bedingungen geübt werden.



Warum eine Ladungssicherung Unterweisung im Bauwesen entscheidend ist


Material, Werkzeuge und Bauteile bringen je nach Projekt ein beträchtliches Gewicht mit. Sobald ein Transportfahrzeug in Bewegung ist, wirken Kräfte durch Beschleunigung, Bremsen oder Kurvenfahrt. Fehlt eine korrekte Sicherung, können Gegenstände verrutschen, kippen oder im Ernstfall zum Sicherheitsrisiko werden.


In der Unterweisung wurde nochmals klar: Ladungssicherung ist nicht nur eine organisatorische Aufgabe, sondern eine gesetzliche Pflicht. Sie betrifft Verlader, Fahrzeugführer und Unternehmen gleichermaßen. Besonders relevant sind dabei:

  • Schäden am Material und Fahrzeug

  • Gefahr für Mitarbeitende und andere Verkehrsteilnehmer

  • Haftungsfragen und mögliche Bußgelder


Diese Zusammenhänge bilden die Grundlage für eine nachhaltige Sicherheitskultur im Fuhrpark und auf den Baustellen.



Rechtliche Grundlagen: VDI 2700 und DIN EN 12195


Ein zentraler Teil der Schulung waren die verbindlichen Regelwerke. Sie definieren, wie Ladung zu sichern ist, wie Zurrmittel eingesetzt werden und welche Verantwortlichkeiten bestehen.


Die wichtigsten Normen:


VDI 2700 – Ladungssicherung auf Straßenfahrzeugen

Sie liefert die Grundregeln der Ladungssicherung: Anforderungen an Fahrzeuge, Zurrpunkte, Reibbeiwerte, Berechnungsgrundlagen und empfohlene Methoden.


DIN EN 12195

Regelt die technischen Eigenschaften und die Kennzeichnung von Zurrketten, Zurrgurten und Zurrpunkten. Im Alltag ist sie besonders relevant, um die Tragfähigkeit und Gebrauchstauglichkeit von Sicherungsmitteln korrekt einzuschätzen.


Durch die Einordnung dieser Normen wird nachvollziehbar, warum bestimmte Sicherungsmethoden erforderlich sind und wie sich physikalische Grundlagen in der Praxis auswirken.



Physikalische Grundlagen und Methoden der Ladungssicherung


Die Unterweisung verdeutlichte anhand realistischer Beispiele, wie Kräfte auf Transportfahrzeugen entstehen und kompensiert werden müssen. Entscheidend sind zwei Sicherungsarten:


Formschlüssige Ladungssicherung

Hier verhindert die Anordnung der Ladung selbst ein Verrutschen. Typische Maßnahmen:


  • lückenloses Laden

  • formschlüssiges Anlegen an Stirn- und Seitenwände

  • Einsatz von Rutschhemmmatten


Diese Methode eignet sich besonders für Baustellenmaterialien wie Dämmstoffe, Rohre oder Kartonagen.


Kraftschlüssige Ladungssicherung

Sie arbeitet mit dem Niederzurren der Ladung, also dem Erhöhen der Reibung durch Zurrmittel. Relevante Aspekte:


  • Vorspannkräfte der Gurte

  • Reibbeiwerte der Unterlage

  • Anzahl und Position der Zurrpunkte


Durch praxisnahe Übungen am Fahrzeug wurden beide Methoden direkt miteinander verglichen.



Zurrmittel, Fahrzeuge und typische Einsatzsituationen


In der Baubranche kommen unterschiedliche Sicherungsmittel zum Einsatz. Bei der Schulung wurden unter anderem geprüft und besprochen:


  • Zurrgurte mit Ratschen (nach DIN EN 12195-2)

  • Kantenschoner

  • Antirutschmatten

  • Verzurrpunkte am Firmenfahrzeug

  • Transportboxen und Gestelle


Besonders wichtig ist der Zustand der Gurte. Beschädigungen, Schnitte oder fehlende Etiketten führen dazu, dass sie nicht mehr verwendet werden dürfen. Die Kontrolle vor Fahrtbeginn wurde in der Schulung bewusst als feste Routine betont.


Ein weiterer Schwerpunkt lag auf Situationen, die im Baualltag häufig vorkommen:


  • Transport von Dämmmaterialien und technischen Bauteilen

  • Sicherung schwerer Werkzeuge oder Maschinen

  • Beladen bei engen Platzverhältnissen

  • Fahrten auf unebenem Gelände oder in städtischen Bereichen


Diese Beispiele knüpfen direkt an unser Tagesgeschäft an und erleichtern die Umsetzung.



Unterweisungspflicht und sichere Abläufe im Unternehmen


Unterweisungen zur Ladungssicherung sind gesetzlich vorgeschrieben. Sie müssen regelmäßig wiederholt und dokumentiert werden. Für uns bedeutet dies:


  • Schulungsinhalte klar festhalten

  • Verantwortlichkeiten definieren

  • Mitarbeitende regelmäßig fortbilden

  • Strecken- und Beladesituationen prüfen

  • Sicherungsmittel kontrollieren und austauschen


Durch die interne Schulung stellen wir sicher, dass Kenntnisse aktuell bleiben und im Fuhrpark ein einheitliches Verständnis herrscht.



Praxisbezug: Schulung am eigenen Firmenfahrzeug


Ein großer Teil des Seminars fand direkt am Transportfahrzeug statt. Dies ermöglichte:


  • realistische Übungen

  • Prüfung der vorhandenen Zurrpunkte

  • Beurteilung von Reibwerten der Ladefläche

  • praktische Beladeszenarien

  • Austausch über tägliche Herausforderungen


Diese praxisnahe Umsetzung wird von Teilnehmenden erfahrungsgemäß am besten in den Arbeitsalltag übertragen. Das Ziel ist ein sicherer und nachvollziehbarer Ablauf, der unabhängig von Fahrzeugtyp oder Material funktioniert.



Zertifikat einer Ladungssicherung Unterweisung nach BGV A1 ausgestellt in Oberthulba

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